Das Jahr 2017 steht an und die IT-Sicherheit wird wieder das zentrale Thema in der IT-Branche sein. Mit unseren professionellen Lösungen sichern wir Ihr Unternehmen zuverlässig gegen Gefahren aus dem Netz ab. Heute wollen wir Ihnen als Privatanwender aber Tipps geben, wie Sie sich im Internet schützen können. Dabei greifen wir auf einen prominenten Ratgeber zurück: Edward Snowden. Er ist ein US-amerikanischer Whistleblower und ehemaliger CIA-Mitarbeiter. Seine Enthüllungen gaben Einblicke in die weltweiten Überwachungs- und Spionageaktivitäten von Geheimdiensten. Diese lösten 2013 die sogenannte NSA-Affäre aus.

Kostenlose Tools für Ihre Sicherheit im Netz – empfohlen von Snowden

Die Sicherheits- und Tool-Tipps von Snowden stammen aus einem Interview mit Micah Lee auf theintercept.com. Das Beste: Alle empfohlenen Tools für die IT-Sicherheit sind kostenlos – also Freeware! Generell ist das Interview sehr lesenswert, wir haben uns auf konkrete Handlungsanweisungen und Tool-Tipps in unserer Zusammenfassung konzentriert.

Ganz wichtig: sichere Passwörter mit dem Passwort-Manager

Verwenden Sie einen Passwort-Manager, rät Snowden. Viele Menschen verzweifeln an der Herausforderung, für verschiedenste Logins sichere Passwörter zu erstellen und diese dann zu verwalten oder sich zu merken. Auch das vielfach gepriesene Passwort-Ändern gerät zunehmend in die Kritik. Ein Passwort-Manager schafft hier Abhilfe und erhöht die IT-Sicherheit extrem. Die Funktionsweise ist simpel: In dem Passwort-Manager werden alle Passwörter für alle Logins hinterlegt. Dabei generiert der Manager automatisch hochsichere Passwörter mit Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Der Nutzer hingegen muss sich nur ein Passwort merken, nämlich das für den Passwort-Manager selbst. Oder wie es Snowden sagt: „Ein Passwort-Manager erlaubt es Ihnen, einzigartige Kennwörter für jede Seite oder Anwendung herzustellen, die nicht knackbar sind. Sie hingegen sind von der Last befreit, sie sich zu merken.“ Zwar gibt Snowden keine Empfehlung, das Tool KeePassX aber ist frei zugänglich und bekommt gute Bewertungen. Wer etwas Geld (50 bis 70 Euro) ausgeben will, kann dies in 1Password investieren, der derzeit wohl beste Passwort-Manager.

IT-Sicherheit: Festplatte verschlüsseln

Snowden rät in dem Interview dazu, die Festplatten zu verschlüsseln: „Sie sollten Ihre Festplatten verschlüsseln, so dass, wenn Ihr Computer gestohlen wird, die Informationen nicht verfügbar sind, um einen Gegner Bilder oder Informationen zu geben, wo Sie leben, wo Sie arbeiten, wo Ihre Kinder sind, wo Sie zur Schule gehen.“ Eine konkrete Software empfiehlt er hier nicht. Empfehlenswert, kostenlos und gut bewertet ist jedoch beispielsweise VeraCrypt.

Daten-Übertragung verschlüsseln: HTTPS Everywhere

Wenn Sie mit dem Internet interagieren, werden auf jeder Seite, auf der Sie landen, Informationen gestohlen. Es wird gesammelt, abgefangen, analysiert und gespeichert von Regierungen, Geheimdiensten und von Unternehmen, so Snowden. Dies könne man reduzieren, indem man ein paar wichtige Schritte unternehme. Wenn Sie beispielsweise kostenlose Browser-Plugins wie HTTPS Everywhere von EFF verwenden, können Sie eine sichere, verschlüsselte Kommunikation erzwingen, damit Ihre Daten nicht elektronisch übergeben werden.

Betriebssysteme: Alternative Anbieter nutzen

Etwas komplizierter für den Normalanwender sind alternative Betriebssysteme zu Windows oder Mac OS X. Empfehlenswert sind dabei etwa Linux-Betriebssysteme. Das Amnesic Incognito Live System (TAILS) ist beispielsweise ein Betriebssystem, das vollständig um die Idee des Sendens und Empfangens des gesamten Internet-Verkehrs durch das Tor-Netzwerk gebaut ist. Es ist mobil: So können Sie es von einer DVD, einem USB-Stick oder eine SD-Karte booten.

Sicherheit im Netz: Ad-Blocker als Pflicht, nicht als Recht

Snowden empfiehlt ausdrücklich Ad-Blocker. Diese blockieren Werbeanzeigen und Pop-ups. Denn diese können wegen Java-Script und Flash ein leichtes Einfallstor für Hacker sein. Entsprechend urteilt Snowden: „Sie haben nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht, alle Anstrengungen zu unternehmen, um sich selbst zu schützen.“ Eine konkrete Empfehlung gibt Snowden für kein Tool ab, es gibt aber etliche zuverlässige Tools frei im Netz verfügbar.

Anti-Virus-Programme und Firewalls

In seinem Interview geht Edward Snowden leider nicht auf Anti-Viren-Programme und Firewalls ein. Diese sind jedoch essentieller Bestandteil für die private Datensicherheit im Netz. Hier fällt es jedoch schwer, zu kostenfreien Produkten zu raten, da diese in den meisten Tests bestenfalls im Mittelfeld landen. Kostenpflichte Virenscanner wie Bitdefender Internet Security oder Kaspersky Internet Security landen oft auf den besten Plätzen in Tests und sind ab 40 Euro pro Jahr käuflich zu erwerben. Für Bitdefender besteht aber auch beispielsweise die Möglichkeit, eine 5-Jahres-Lizenz zu kaufen. Diese kostet knapp 90 Euro, was pro Jahr dann etwa 18 Euro ausmacht.

Firewalls sind in Windows und macOS bereits verfügbar. Wem dieser Schutz nicht reicht oder wer sich mehr Funktionen oder Konfigurationsmöglichkeiten wünscht, der kann zu Alternativen greifen. Dabei gibt es kostenpflichtige und kostenlose. Da bei einigen Tests die Windows-eigene Firewall aber zu den Testsiegern gehört hat, besteht kaum Handlungsbedarf. Auch hier zählen die kostenpflichtigen Anbieter Kaspersky und Bitdefender zu den besten Lösungen.